Pflanze: stammlos, teils in größeren Gruppen wachsend, oft abwärts hängend, blühend 2-6 cm hoch, eine kleine, dichte kugelige Rosette aus zahlreiche Blättern, die nach allen Seiten strahlig ausgebreitet sind. Blätter 3-5 cm lang, dicht mit abstehenden Schuppen bedeckt
Scheiden mit ihren verdickten Scheiden eine Zwiebel bildend, 9 mm lang, 4-5 mm breit, oval, dünn an der Basis kahl, im oberen Teil beschuppt. Spreiten deutlich abgesetzt, 4-5 cm lang, über der Scheide 3 mm breit, linear- pfriemlich, ausgebreitet bis zurückgebogen, dicht grau, fast fedrig beschuppt. Infloreszenzschaft praktisch fehlend und in der Rosette verborgen, weniger als 1 cm lang, Schaftbrakteen spiralig, dicht imbrikat, mit ihren ovalen Scheiden den Schaft umfassend, mit langen, aufrechten, blattähnlichen, dicht abstehend beschuppten Spreiten Infloreszenz aufrecht, praktisch sitzend, die Blätter kaum überragend, wenigblütig, aus 2-6, ein- bis dreiblütigen Ähren zusammengesetzt, bei den auf eine Blüte reduzierten, besteht die Ähre aus dem Tragblatt und 1-3 sterilen Brakteen und der fertilen Blüte. Blüten 15 mm lang, sitzend. Florale Brakteen 14-15 mm (- 22) mm lang, 6 -7 .mm breit, etwa so lang wie die Sepalen, oval-lanzettlich zugespitzt, häutig, stark genervt, gekielt, adaxial kahl, abaxial, an der Basis grün, Spitze rosa, sehr fein grau beschuppt. Sepalen 10-15 mm lang, 4-5 mm breit, schmal-lanzettlich zugespitzt, dünn, genervt, fast kahl, die hinteren gekielt, fast frei. Petalen 15-20 mm lang, 3 mm breit, mit etwas abstehenden Spitzen, moss green #82, Staubgefässe eingeschlossen. Ovarium 3 mm lang semi-prismatisch, Stylus 8 mm lang Samenkapsel die Sepalen überragend, zylindrisch, 20-25 (- 3,2mm) lang, leuchtend grün. Samenkapseln 18-31 mm lang.
Name: nimmt Bezug auf die dunkelgrüne Farbe der Petalen. (atro = schwarz, dunkel, viridis = grün).
Kulturbedingungen: nicht ganz einfach zu kultivieren. Am besten im Sommer im Freien an halbschattigem Platz, günstig ist es, die Pflanzen mit dem Kopf nach unten aufzubinden. Im Winter nicht zu kalt.
Verbreitung: Mexiko: Durango, Zacatecas, Guerrero, Hidalgo, Michoacan, Jalisco, Mexico, Puebla, Oaxaca, Veracruz. Meist in wärmeren, trockenen Zonen, es gibt jedoch vereinzelt auch Vorkommen in feuchteren Waldgebieten in hohen Lagen.
Die Pflanzen dieser Gruppe sind ganz besonders variabel. Keine der anderen Arten weicht in den verschiedenen Verbreitungsgebieten in vielen Charakteren wie Größe der Pflanze, Länge und Beschuppung der Blätter, Infloreszenz und Größe der einzelnen Blütendetails zum Teil so sehr vom Typus ab. So gibt es bei Huahuapan de Leon am Standort der T. huahuapanensis eine Miniform von T. atroviridipetala, die auf den Bäumen unterhalb der Felsen angesiedelt ist. Die ausgewachsenen Pflänzchen sind im Durchmesser nur 15- 28 mm. Und Jürgen Lautner berichtet, dass seine Exemplare nach 20 Jahren Kultur immer noch so klein sind, die Samenkapseln sind nur 18 mm lang, während die bei San Mateo Penasco gesammelten Exemplare Kapseln von über 30 mm Länge aufwiesen. Jedoch auch am selben Standort können die Pflanzen ungemein verschieden sein. Am Standort bei Mitla, über welchen im Folgenden noch berichtet wird, gab es außer der Riesenform auch ganz "normale" T. atroviridipetala.
Eine Pflanze weicht durch ihre Wuchsform, ihre Größe und die breiteren Blätter von der Typform von T. atroviridipetala Matuda so stark ab, dass sie als eigene Varietät betrachtet werden kann.
An den steilen Felsen in Oaxaca, selten auch auf großen Cereen, wächst eine Pflanze, die im Alter einen deutlichen Stamm macht, die Pflanzen können bis 15 cm lang werden. Es ist jedoch davon auszugehen, dass diese langstämmigen Formen bereits viele Jahrzehnte alt sind. Exemplare in der Kultur wachsen sehr, sehr langsam. Im Durchmesser ist diese Form fast so groß wie T. plumosa, die Blätter sind jedoch nur angedrückt und nicht federig beschuppt, sondern entsprechen T. atroviridipetala in der Form der Schuppen. Da diese Pflanze ganz in der Nähe der Ausgrabungen bei Yagul vorkommt, wird sie oft in den Sammlungen als T. atroviridipetala Yagul-Form bezeichnet. Espejo et al führt diese Pflanzen in seiner Checklist der mexikanischen Bromelien als T. mauryana. Als Fundort wird Tlacolula angegeben, ein Ort ganz in der Nähe von Yagul. Auf unserer Reise im März 2005 mit Jürgen und Uli Lautner und Manfred Kretzt fuhren wir daher nach Tlacolula, um zu prüfen, welche Tillandsien dort wachsen. Und wirklich konnten wir in den Felsen die silbrigen kleinen Sterne sehen und auch erreichen. Die Pflanzen glichen, wie wir es eigentlich auch erwartet hatten, den Yagul-Pflanzen. Eine weitere auf Felsen bei Petatlan angesiedelte Tillandsie ist viel größer und hat breitere Blätter als die Typ-Form. Es konnten zwar keine lang-caulescente Pflanzen festgestellt werden, wie bei Yagul. Nach langjähriger Kultur in meiner Sammlung, glichen sich die Pflanzen von beiden Standorten fast völlig. Da die Infloreszenz jedoch T. atroviridipetala entspricht, und zudem die Blätter kaum halb so breit sind wie bei T. mauryana,, möchte ich die Pflanze als neue Varietät von T. atroviridipetala betrachten.
Tillandsia atroviridipetala Matuda var. yagulensis Ehlers, var. nov.
Typus: Mexico, Estado Oaxaca, Yagul, 1700 m s. m., leg. K. & R. Ehlers EM 891803, 18. 04.1989, Holotypus: MEXU, Isotypus: WU 11273; l. c.,1700 m s. m., leg. K. & R. Ehlers EM891902, 19. 04.1989, Paratypus: WU 11272; l. c., 1700 m s. m., leg. K. & R. Ehlers EM 932301, 26. 3. 1993, Paratypus: WU 11274; l. c., 1750 m s. m., leg. R. Ehlers EM012201, 6. 12. 2001; Paratypus Estado Oaxaca, Yagul 10 km in Richtung Oaxaca, 1600 m, EM031503, 16. 2. 2003, Paratypus: Estado Oaxaca, Tlacolula, 1600 m s. m., leg. R. Ehlers EM050306, 12. 3. 2005; Paratypus: Estado Oaxaca, Petalcingo, 1250 m s. m., leg. K. & R. Ehlers EM 892401, 24. 04. 1989; in rupibus prope rivum, Paratypus: 1280 m s. m., leg. R. Ehlers EM010501, 2. 3. 2001m¸ in rupibus prope rivum, Paratypus: leg. R. Ehlers EM052101, 2. 3. 2005 in rupibus prope rivum 1250 m.
Die Pflanze unterscheidet sich von T. atroviridipetala Matuda durch die folgenden Merkmale:
Eine weitere Pflanze weicht vom Typus der T. atroviridipetala Matuda so stark ab, dass sie als Varietät beschrieben werden soll. Schon 1990 brachte mir Günther Noller eine Pflanze mit, die er in Jalisco bei Mazamitla gesammelt hatte. Sie sah aus, wie eine große Form von T. atroviridipetala, zeigte aber einen deutlich verlängerten Blütenschaft. Auf mehreren Reisen hatte ich nun immer wieder Gelegenheit, diese Pflanzen selbst studieren, photographieren und sammeln zu können. Auch an vielen anderen Standorten, vor allem im Staat Jalisco, konnten wir diese Pflanzen sehen. Auf einer Reise mit Lydia und Gerhard Köhres fanden wir in den großen Waldgebieten zwischen Tecotlan und Quila diese Tillandsie zu Tausenden auf den Kiefern angesiedelt, in einem relativ feuchten Bergwald. Und auf späteren Reisen mit Jürgen und Uli Lautner, Manfred Kretz und Wolfgang Schindhelm entdeckten wir viele Standorte dieser besonders hübschen Pflanze. In der Kultur gibt es keinerlei Schwierigkeiten, nur werden die silbrigen Sterne nach Jahren noch etwas größer als an den Naturstandorten.
Cultivation Tillandsia atroviridipetala is one of those species, that are not easy to cultivate. It is most recommended to cultivate the plants outside in summer in a shady area. In winter Tillandsia atroviridipetala should not be kept too cold. It is favourable to mount the plants upside down.
Variability The plants of this group are especially variable. None of the other species in the various habitats differs so much from the type specimen and is extremely variable in so many characteristics, such as the size of the plant, length and amount of scales on the leaves, inflorescence and size of the individual floral details.
Thus near Huajuapan de Leon at the location of Tillandsia huajuapanensis Ehlers & Lautner, there is a mini-form of T atroviridipetala, growing on the trees below the rock. The full-grown seedlings measure only 15-28 mm in diameter. Jurgen Lautner reports that other examples are still so small after 20 years of cultivation. The seed capsules are only 18 mm long, while specimens collected in San Mateo Penasco had capsules of over 30 mm length. But even at the same location, the plants can be immensely different. At the location near Mitla in Oaxaca, which will be the subject of a report below, there was, in addition to the giant form, also the "normal" Tillandsia atroviridipetala. —SeeEhlers 2009a
Cultivation. Tillandsia atroviridipetala is one of those species, that are not easy to cul¬tivate. It is most recommended to cultivate the plants outside in summer in a shady area. In winter Tillandsia atroviridipetala should not be kept too cold. It is favourable to mount the plants upside down.
HABITAT and Range. Mexico: Durango, Zacatecas, Guerrero, Hidalgo, Michoacan, Jalisco, Mexico, Puebla, Oaxaca, Veracruz. Usually in warm, dry zones, there are however also isolated occurrences in moister forest areas in high locations. —SeeEhlers 2009a